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Die Ursachen von Migräne im Alter
Sicherlich kennen Sie in Ihrem Umfeld auch jemand, der ab und zu an Kopfschmerzen oder starker Migräne leidet. Migräneattacken laufen fast immer nach einem bestimmten Schema ab. Über die Ursachen und Auslöser ist man sich aber trotz jahrelanger Forschung immer noch nicht ganz im Klaren.
Die Migräne ist eine Art Kopfschmerz, bei dem die Schmerzen meist einseitig auftreten und zudem pulsieren. Häufig wird ein Migräneanfall durch weitere Symptome, wie zum Beispiel Licht- und Lärmscheu, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und neurologischen Ausfällen begleitet. Dabei leiden ungefähr 12 Prozent der Frauen sowie etwa 6 Prozent der Männer aller Altersgruppen unter wiederholten Migräneanfällen. In der Regel sind Frauen in jüngeren Jahren häufiger wegen des hormonellen Zyklus betroffen. Aber auch viele ältere Menschen kennen die Schmerzzustände im Alltag. Bei Ihnen sind die Begleitsymptome allerdings häufig schwächer ausgeprägt.
Mediziner teilen die Migräne nach der internationalen Klassifikation in unterschiedliche Formen ein. Dabei sind die wichtigsten Formen die Migräne mit und ohne Aura. Als Aura werden in der Medizin die neurologischen Symptome, wie zum Beispiel Sehstörungen oder auch Lähmungen bezeichnet.
Die Auslöser von Migräne können ganz unterschiedlich sein
Trotz der jahrelangen Forschung konnten Mediziner die genauen Ursachen bis heute noch nicht endgültig klären. Die Auslöser (auch Trigger genannt) sowie die Ausprägungen sind zu individuell und sehr unterschiedlich. Dies können beispielsweise folgende Faktoren sein:
- Äußere Reize wie Licht, Lärm oder Gerüche
- Änderungen im gewohnten Tagesrhythmus
- Plötzlicher Stress
- Überanstrengung / Erschöpfung
- Schlafmangel
- Hormonelle Veränderungen
- Auslassen von Mahlzeiten
- Zu wenig Trinken
- Bestimmte Nahrungsmittel
Auch genetische Faktoren sollen eine wichtige Rolle spielen, denn oftmals leiden mehrere Familienmitglieder unter Migräne. So wird vermutet, dass bestimmte Genveränderungen einen Einfluss auf die Erregbarkeit der Nerven haben. Des Weiteren wurde bei der familiär-hemiplegischen Migräne, eine Sonderform der Migräne, bereits ein Gendefekt identifiziert.
Serotonin spielt bei der Entstehung der Migräne eine grosse Rolle
Eine wichtige Schlüsselrolle spielt der Neurotransmitter Serotonin, der auch als „Glückshormon“ bezeichnet wird. Dabei kann der Neurotransmitter hemmen und aktivieren sowie spezielle Effekte auslösen. Dies ist immer abhängig von der Art eines Neurotransmitters. Die hierdurch erzeugte Wirkung setzt sich dann auf die entsprechenden Nervenzellen der Organe fort, wie zum Beispiel Herz, Muskel, Blutgefäße oder Magen-Darm-Trakt. In der Ursachenforschung wird angenommen, dass das Serotonin-Gleichgewicht bei einer Migräne gestört ist.
Die Symptome einer Migräne haben ihre Ursache möglicherweise darin, dass die in der Hirnrinde enthaltenden Nervenfasern nur wenig erregbar sind, da Botenstoffe vermehrt aktiviert und freigesetzt werden. Der Ausgangspunkt ist dabei der Gesichtsnerv, der auch als Trigeminusnerv bezeichnet wird. Die mangelnde Erregbarkeit der Nerven breitet sich dann über weitere Teile der Hirnrinde aus. Unterschiedliche Auslöser, wie zum Beispiel Stress oder auch hormonelle Faktoren rufen dann hervor, dass verantwortliche Botenstoffe ausgeschüttet werden.
Serotonin wirkt also auf die Blutgefäße, wodurch der Migränekopfschmerz entsteht, da durch das Serotonin die Gefäßwände durchlässiger werden und so schmerzhafte Entzündungen entstehen. Die Begleitsymptome bei einem Migräneanfall, wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen entstehen möglicherweise dadurch, dass die Botenstoffe auch auf den Magen-Darm-Trakt wirken.
Migräne-Kopfschmerz oder andere Ursachen bei Senioren?
Die Unterscheidung zwischen Migräne oder normalen Kopfschmerzen ist nicht immer einfach. Bei älteren Menschen können Kopfschmerzen auch als Folge einer anderen Erkrankung auftreten.
- Durch Verspannungen oder Fehlstellungen der Halswirbel
- schlechte Augen oder nicht angepassts Brillengläser
- Bluthochdruck
- Nervenerkrankungen
- Unterzuckerung bei Diabetes
- Schlaganfall
- Schlafapnoe
- Turmore
Auch Medikamentennebenwirkungen können mitunter zu Kopfschmerzen führen. Für Senioren ist eine spezielle Diagnostik daher besonders wichtig. Vermeiden Sie daher die Selbstmedikation, sondern besprechen Sie Schmerzen besser mit einem Arzt.